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Geschichte der Raumfahrt

Skylab 2 die Raumstation

Skylab 2

Allgemeines

Das Skylab wurde nach dem Apollo-Programm ins All gebracht und war die bis heute einzige US-amerikanische Raumstation. Die erste Besatzung der Raumstation Skylab trug die Bezeichnung Skylab 2 (SL-2).

Historisches

Nach den erfolgreichen Mondflügen der Apollo-Raumschiffe wollte die NASA die vorhandene Technik möglichst kostengünstig und sinnvoll weiter verwenden. Bereits seit 1965 wurden im so genannten Saturn/Apollo Applications Office zahlreiche Überlegungen angestellt, wie man nach dem Apollo-Programm die bemannte Raumfahrt fortführen könnte. Die Mondlandung stellt nicht nur den Höhepunkt sondern auch in gewisser Weise einen vorläufigen Endpunkt in der Entwicklung der bemannten Raumfahrt dar. Dies lag weniger daran, dass es keine möglichen Ziele mehr gab. Aber die politische Unterstützung für einen Marsflug, der mehrere Jahrzehnte Vorbereitung benötigte, stand buchstäblich in den Sternen. Deswegen besann man sich bei der NASA darauf, die machbaren Ziele anzuvisieren. Man wusste noch sehr wenig über die Auswirkungen eines Aufenthaltes im All, so dass noch viel Grundlagenforschung betrieben werden musste. Eine gute Möglichkeit dafür schien eine Raumstation zu sein.

Technik

Schon früh hatte man bei der NASA die Idee entwickelt, aus der Saturn-Rakete ein "Skylab" zu bauen. Schließlich wurde die zweite Stufe der Saturn 1-B-Rakete AS-212 umfunktioniert und mit einer Saturn V am 14. Mai 1973 ins All geschossen. Das Skylab wog letztendlich 90 Tonnen und hatte eine Gesamtlänge von 35,97 Meter. Das Volumen lag bei 318 Kubikmetern. Die Energieversorgung wurde mit Solarpanels gewährleistet. Das größte Instrument an Bord war das Apollo Telescope Mount (ATM), das zur Sonnenbeobachtung genutzt werden sollte. Es hatte eine Breite von 6 Metern und eine Höhe von 4,4 Metern.

Die Mission

Die Besatzung von Skylab 2 bestand aus Charles Conrad (Kommandant), Paul Weitz (Pilot) und Joseph Kerwin (Wissenschaftsastronaut). Weil Skylab 1 zu diversen Schäden an der Raumstation geführt hatte, wurde der Start, der eigentlich am 15. Mai 1973 vorgesehen war, verschoben. Nachdem man einen Überblick gewonnen hatte und wusste, dass u.a. das Hitzeschild und ein Solarmodul defekt waren, begann man auf der Erde mit der Planung von Reparaturmaßnahmen.
Am 25. Mai 1973 startete Skylab 2 und dockte nach 5 Erdumdrehungen mit dem Apollo-Raumschiff an der Raumstation an. Es begannen umfangreiche Reparaturarbeiten in und an der Station. Besonders wichtig war es, ein Hitzesegel aufzuspannen, da die Temperatur im Skylab ansonsten kaum erträglich war. Nach 7 Tage wurde diese Aufgabe gelöst. Die letzte wichtige Reparatur fand am 7. Juni statt. In einem Außenbordeinsatz gelang es Weitz und Conrad ein verklemmtes Solarmodul auszuklappen und in Betrieb zu nehmen. Damit war das Skylab in vollem Umfang einsatzbereit.
Die Mission wurde am 22. Juni 1973 erfolgreich beendet. Die USS Ticonderoga nahm die Astronauten nach der Wasserung im Pazifik an Bord.

Stellenwert der Mission

Nach Apollo 13 war Skylab 2 die zweite Mission, bei der im All massive Probleme gelöst werden konnten. Damit hatte die NASA erneut nachgewiesen, dass man auch mit Rückschlägen umgehen, und innerhalb kürzester Zeit eine konstruktive Lösung finden konnte. Die zweite wichtige Erkenntnis betraf die Aufenthaltszeit im All. Nie zuvor hatten Menschen 4 Wochen lang in der Schwerelosigkeit verbracht. Dass dies ohne irgendwelche Schäden möglich war, stimmte die NASA-Verantwortlichen optimistisch im Hinblick auf Skylab 3. Auf dieser Mission sollten die Astronauten noch mehr Zeit im Weltall verbringen. Bemerkenswert ist auch, dass ein Großteil der geplanten Experimente umgesetzt werden konnte, obwohl durch die Reparaturen viel weniger Zeit zur Verfügung stand als ursprünglich vorgesehen war.

 

 

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