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Geschichte der Raumfahrt

Apollo 14 brachte Mondgestein mit zur Erde

Apollo 14

Allgemeines

Apollo 14 hätte eigentlich die vierte Mondlandung sein sollen, doch durch die Beinahe-Katastrophe von Apollo 13, wurde es die dritte.

Historisches

Nach dem Scheitern von Apollo 13 wurden einige der vorgesehenen Aufgaben auf Apollo 14 übertragen. Apollo 14 hatte einen betont wissenschaftlichen Charakter und sollte wertvolle Erkenntnisse über den Mond liefern. Das Ende des Apollo-Programms war absehbar und es galt als wahrscheinlich, dass man danach vorerst nicht mehr mit einem bemannten Raumschiff zum Mond fliegen würde. Aus diesem Grunde wollte man die wenigen Chancen so effizient wie möglich nutzen.
Als Kommandant der Besatzung wurde Alan Shepard ausgewählt, der 1961 als erster Amerikaner mit Mercury-Redstone 3 im All gewesen war. Der Pilot des Apollo-Raumschiffes war Stuart Roosa, der Pilot der Mondfähre Edgar Mitchell. Roosa und Mitchell hatten keinerlei Weltraumerfahrung.
Zur Vorbereitung der Mission begab sich das Apollo-13-Team 1970 nach Deutschland, um im Nördlinger Ries unter möglichst realistischen Bedingungen die Arbeit auf der Mondoberfläche zu simulieren. Dies bot sich an, da die geologischen Bedingungen denen auf dem Mond ähneln. Im Rieskratermuseum kann man seit 1972 ein Stück Mondgestein, das der Stadt Nördlingen von der NASA zum Dank als Dauerleihgabe überlassen wurde, begutachten.

Technik

Apollo 13 bewirkte eine Verbesserung der Lebenserhaltungssysteme. Vor allem wurde ein weiterer Sauerstofftank eingebaut, so dass man mehr Reserven hatte und selbst im Falle eines beschädigten Sauerstofftanks keine größeren Probleme bekommen würde.
Ein Neuerung stellte der Modular Equipment Transporter (MET) dar, mit dem die Astronauten ihr umfangreiches Gerät sowie eingesammeltes Mondgestein transportieren konnten. Er kam nur bei Apollo 14 zum Einsatz und wurde danach vom Lunar Roving Vehicle ersetzt.

Der Flug

Am 31. Januar 1971 erhob sich Apollo 14 mit der Rakete Saturn V vom Kennedy Space Center. Es war vorher zu einer Verzögerung gekommen, weil man ein Gewitter abwarten wollte. Bei Apollo 12 war es zu Blitzeinschlägen gekommen, deshalb war man vorsichtig geworden. Im Erdorbit kam es zu Komplikationen, als die übliche Kopplung von Mondfähre und Mutterschiff nicht auf Anhieb gelang. Insgesamt wurden 6 Versuche benötigt, bis endlich die dritte Raketenstufe durch erneute Zündung Apollo 13 auf Mondkurs brachte.
Als Zielgebiet hatte man erneut die Fra-Mauro-Hochebene ausgewählt, die schon Apollo 13 anfliegen sollte. Das Landmanöver verlief wunschgemäß und so konnten sich die Astronauten sehr schnell auf die Durchführung wissenschaftlicher Experimente konzentrieren. Neben dem Apollo Lunar Surface Experiments Package (ALSEP), das schon bei Apollo 12 eingesetzt worden war, führte man diverse weitere Messgeräte mit sich. Mit ihnen wurden Experimente auf der Oberfläche gemacht. Es gab z.B. einen Suprathermal Ion Detector, der die Mondatmosphäre auf vorhandene Gase untersuchen sollte. Ein Laserreflektor wurde benutzt um den Abstand zur Erde zu vermessen. Der Versuch, aus dem Mondkrater Cone Gesteinsproben zu entnehmen, scheiterte, weil das MET sich als unpraktisch im Mondstaub erwies und die Astronauten viel Kraft und Atemluft kostete. Zeitweise verloren die beiden Astronauten sogar die Orientierung, doch sie fanden rechtzeitig zur Fähre zurück.
Kurz vor Ende des letzten Ausfluges benutzte Shepard einen selbst gebastelten Golfschläger und zwei mitgebrachte Golfbälle, um zum ersten Golfspieler auf dem Mond zu werden. Der Kommentar nach dem Abschlag: "Miles and Miles and Miles" sorgte für Erheiterung in der Bodenstation. Der erste Golfspieler auf dem Mond hatte durch die günstigen Bedingungen auf dem Mond mit Sicherheit auch den weitesten Golfschlag aller Zeiten geschafft.
Der Rückflug verlief reibungslos und endete mit der Wasserung im Pazifik. Die USS New Orleans nahm die Astronauten an Bord. Zum letzten Mal mussten Astronauten, die vom Mond kamen, in Quarantäne. Da man in keinem Fall fremdartige Bakterien oder Viren feststellen konnte, verzichtete man bei den folgenden Flügen auf diese Maßnahme.

Stellenwert der Mission

Der wissenschaftliche Wert von Apollo 14 war enorm und stellte alle bisherigen Missionen in den Schatten. Es wurden 42,9 Kilogramm Mondgestein mit auf die Erde gebracht. Die geologische Auswertung des Materials lieferte wertvolle Hinweise auf das Alter des Erdtrabanten. Die Experimente lieferten viele neue Daten und funkten noch einige Jahre lang Messergebnisse zur Erde. Die NASA wertete Apollo 14 als vollen Erfolg.

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