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Geschichte der Raumfahrt

Die Mondlandung mit Apollo 11

Apollo 11

Allgemeines

Nachdem mit den Missionen Apollo 7-10 die nötigen Grundlagen für die Mondlandungen geschaffen worden waren, sollte mit Apollo 11 die erste Landung auf dem Erdtrabanten vollzogen werden. Die Technik des Apollo-Raumschiffes und der Mondlandefähre war erprobt und zuverlässig, so dass man das bis dahin größte Abenteuer der Menschheitsgeschichte wagen konnte.

Historisches

John F. Kennedy hatte am 25. Mai 1961, kurz nachdem Gagarin als erster Mensch im Weltall war, in einer Aufsehen erregenden Rede vor dem US-Kongress angekündigt, dass die USA innerhalb eines Jahrzehntes einen Menschen auf den Mond bringen würde.
Der Wettlauf zum Mond wurde von der UdSSR und den USA mit hohem finanziellem Aufwand betrieben. Auf beiden Seiten gab es Rückschläge und Menschenleben zu beklagen. Doch letztlich setzte sich die amerikanische Technik durch, während die Sowjetunion mit dem Zond-Raumschiff, das für einen bemannten Mondflug gedacht war, frühzeitig scheiterte. Auch die sowjetische N1-Rakete, die für den Flug zum Mond vorgesehen war, stellte sich als Fehlentwicklung heraus. Allerdings waren diese Informationen den USA nicht zugänglich, so dass man bis zum letzten Moment befürchtete, dass die UdSSR doch noch schneller auf dem Mond sein könnte.
Als Besatzung für die erste Mondlandung wurden Neil Armstrong (Kommandant), Michael Collins (Pilot des Raumschiffes) und Edwin "Buzz" Aldrin (Pilot der Mondfähre) bestimmt. Nachdem man verschiedene Szenarien durchgespielt hatte, entschied die NASA im April 1969, dass Armstrong der erste Mensch auf dem Mond sein würde und Buzz Aldrin ebenfalls die Mondfähre verlassen sollte.

Technik

Das Apollo-Raumschiff und die Mondlandefähre wurden von der Rakete Saturn V ins All gebracht. Das Apollo-Programm hatte auf schnellem Weg zu einer verlässlichen Technik geführt, die bei der Mondlandung ihre ultimative Bewährungsprobe zu bestehen hatte. Wie üblich vergaben die Astronauten die Funknamen des Mutterschiffes und der Mondlandefähre. Man entschied sich für Columbia und Eagle.


Der Flug

Apollo 11 verließ am 16. Juli 1969 Cape Canaveral in Florida. Nach eineinhalb Umkreisungen der Erde zündete die dritte Stufe der Rakete erneut und Apollo 11 machte sich auf den Weg zum Mond. Die Reise zum Erdtrabanten verlief ohne Zwischenfälle und auch der Eintritt in den Mondorbit glückte reibungslos.
Der Flug der Mondlandefähre wurde durch technische Probleme und Bedienfehler der beiden Astronauten erschwert. An Bord gab es viel Aufregung, weil das Rendezvous-Radar, das eigentlich gar nicht in Betrieb sein sollte, den Bordcomputer mit sinnlosen Fehlermeldungen bombardierte. Dadurch wurden die Astronauten von ihren eigentlichen Aufgaben abgehalten. Dies führte dazu, dass die Mondfähre vom Autopilot in einem Krater gelandet werden sollte. Doch Armstrong übernahm in der letzten Phase die Steuerung und manövrierte die Fähre über den Krater hinweg.
Am 20. Juli meldete Neil Armstrong um 20:17 Uhr UTC: „Houston, Stützpunkt 'Meer der Ruhe' hier. Der Adler ist gelandet!“ ("Houston, Tranquility Base here. The Eagle has landed!“). Damit war der schwierigste und gefährlichste Teil der Mission geglückt. Am 21. Juli um 2:56 Uhr UTC betrat Armstrong als erster Mensch den Mond mit den legendären Worten: „Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit!“ („That's one small step for a man, one giant leap for mankind!“). Zwanzig Minuten später folgte ihm Buzz Aldrin. Gemeinsam hissten sie die US-Flagge auf dem Mond. Danach führten die beiden Astronauten einige Experimente durch und bauten dazu spezielle Geräte auf.
Mit 21,6 Kilogramm Gesteinsproben an Bord erreichte die Apollo 11 am 24. Juli 1969 die Erde. Nach der Wasserung im Pazifik nahm die USS Hornet die Astronauten auf. Sie mussten umgehend in eine 17 Tage dauernde Quarantäne, da man Angst vor unbekannten Bakterien hatte.

Verschwörungstheorien

Seit der Mondlandung kursieren Verschwörungstheorien. Die zentrale Behauptung ist, dass die Amerikaner niemals auf dem Mond waren, sondern alles in einem Filmstudio nachgestellt hätten. Dazu werden zahlreiche Indizien zur Untermauerung angeführt. Gemein ist diesen allen, dass man sie sehr gut widerlegen kann. Wie bei vielen anderen spektakulären Ereignissen (Anschläge am 11. September, Kennedy-Ermordung) fällt es einigen Menschen offenbar schwer, die Fakten zu akzeptieren. Alleine die Vorstellung, dass die UdSSR mit ihrem berüchtigten Geheimdienst KGB eine inszenierte Mondlandung nicht entlarvt hätte, erfordert ein enormes Maß an Phantasie.

Stellenwert der Mission

Apollo 11 entschied den Wettlauf zum Mond und fügte der Sowjetunion eine Niederlage zu, von der sie sich nicht mehr erholen konnte. Es gab kein anderes Ziel in Reichweite, mit dem man den amerikanischen Mondflug hätte übertreffen können. So musste die UdSSR hilflos zuschauen wie 500 Millionen Menschen in der ganzen Welt den Triumph der NASA am Bildschirm verfolgten. Es gibt einige Historiker, die in der Mondlandung den Anfang vom Ende des Kommunismus sehen. Vielleicht ist dies zu hoch gegriffen. Aber der psychologische Schlag, den Apollo 11 der sowjetischen Führung versetzte, hinterließ eine tiefe Wunde.
Bis heute ist die Mondlandung in den Köpfen vieler Menschen verankert. Das Staunen über die phantastische Leistung kannte kaum Grenzen. Auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist die Mondlandung unübertroffen und ein Flug zum Mars liegt in weiter Ferne.

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