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Geschichte der Raumfahrt

Exmerpmente auf dem Mond mit Apollo 12

Apollo 12

Allgemeines

Die erfolgreiche Mondlandung von Apollo 11 sollte mit Apollo 12 an anderer Stelle wiederholt werden. Zudem wollte man weitere Experimente auf der Mondoberfläche machen. Da es von großer Wichtigkeit für die Erforschung des Mondes war, dass ein Raumschiff zielgenau landen konnte, visierte man eine Stelle auf dem Mond an, auf dem man eine Surveyor-Sonde vermutete. Mit einer punktgenauen Landung war es möglich, die Sonde zu untersuchen und so weitere wichtige Erkenntnisse zu sammeln.

Historisches

Apollo 12 war als Reserve-Mission geplant. Wäre Apollo 11 gescheitert mit der Mondlandung, wäre umgehend Apollo 12 gestartet, um einen weiteren Versuch zu wagen. Da es jedoch dazu nicht kam, erhielt die Mission einen eigenständigen, in erster Linie wissenschaftlichen, Charakter. Man wusste noch nicht viel über den Mond. Nur durch einige Sonden und das Apollo 11 hatte man erste Erkenntnis gewinnen können. Aber umfangreiche Messungen auf der Mondoberfläche standen noch aus.
Die Besatzung bestand aus den erfahrenen Astronauten Charles Conrad (Kommandant) und Richard Gordon (Pilot des Raumschiffes), sowie Alan Bean (Pilot der Mondfähre), der noch nie im All gewesen war. In der ursprünglichen Planung des Apollo-Programms wäre diese Mannschaft für den ersten Mondflug eingeteilt worden, doch weil es zu Veränderungen in der Missionsreihenfolge kam, wurde dieses Glück dem Team von Neil Armstrong zuteil.

Technik

Das Apollo-Raumschiff und die Mondlandefähre blieben bis auf kleine Verbesserungen unverändert. Neu an Bord war ein Gerät zur Erforschung des Mondes, das so genannte ALSEP (Apollo Lunar Surface Experiments Package). Im Wesentlichen bestand es aus verschiedenen Detektoren, mit denen umfangreiche Messungen durchgeführt werden konnte. Das ALSEP wurde auch auf den folgenden Apollo-Missionen eingesetzt und verblieb jeweils auf dem Mond. Viele Jahre lang wurden von dort aus die Messergebnisse zur Erde gefunkt.

Der Flug

Apollo 12 hob mit der Rakete Saturn V am 14. November 1969 ab. Durch ein Gewitter kam es zu Blitzeinschlägen im Raumschiff, die kurzfristig den Ausfall diverser elektrischer Geräte verursachten. Doch es kam zu keinen dauerhaften Problemen, so dass der Flug zum Mond nach Plan durchgeführt werden konnte. Der anvisierte Landeort war der Oceanus Procellarum. Am 19. November konnten Conrad und Bean die Mondlandefähre am gewünschten Ort zu Boden bringen. Dass Conrad viel Humor besaß, bewies er mit den Worten, die er beim Betreten des Mondes zur Erde funkte. Sie lauteten: „Holla! Man, das war vielleicht ein kleiner für Neil, aber für mich ist das ein großer!“ („Whoopie! Man, that may have been a small one for Neil, but that's a long one for me!“). Damit spielte er auf seine geringe Körpergröße und den berühmten Satz von Neil Armstrong an.
Vom Landeplatz aus konnte Conrad die Surveyor-Sonde erkennen, die 150 Meter entfernt lag. Beim zweiten Ausflug auf die Mondoberfläche statteten beide Astronauten der Sonde einen Besuch ab, machten dabei zahlreiche Fotografien und kontrollierten ihren Zustand. Sie bauten eine Kamera aus und nahmen ein paar Souvenirs mit. Ein Foto, das Conrad zeigt, als er scheinbar der Sonde die Hand reichte, ging um die ganze Welt. Eigentlich waren auch wieder Fernsehübertragungen geplant, sogar in Farbe. Doch die mitgeführte Kamera wurde zerstört, als Conrad sie kurz nach der Landung einen Moment lang versehentlich auf die Sonne richtete.
Aus wissenschaftlicher Sicht war die wichtigste Aufgabe von Bean und Conrad, das Forschungsmodul ALSEP in Betrieb zu nehmen. Sie platzierten es etwa 200 Meter von der Fähre entfernt, um Beschädigungen beim Start und dem späteren Absturz der Mondfähre zu vermeiden.
Der Rückflug zum Mutterschiff gelang ohne Hindernisse und auch die planmäßige Kollision der leeren Fähre mit dem Mond konnte reibungslos umgesetzt werden. Die Rückkehr zur Erde brachte ebenfalls keine Komplikationen, doch bei der ungewöhnlich harten Wasserung wurde Bean von einer Kamera am Auge leicht verletzt.
2002 entdeckte ein Astronom ein ungewöhnliches Objekt am Himmel, dass um die Erde kreist. Nach genauer Untersuchung stellte die NASA fest, dass es sich um die dritte Raketenstufe von Apollo 13 handelte, die eigentlich in einen Umlaufbahn um die Sonne geschossen werden sollte. Doch offensichtlich hatte der Treibstoff nicht ausgereicht.

Stellenwert der Mission

Apollo 12 war die erste und einzige Mond-Mission, bei der Astronauten Kontakt mit einem von Menschen gebauten Gegenstand hatten. Neben dem ALSEP-Modul, das mehrere Jahre lang Daten zur Erde funkte, war vor allem die präzise Landung eine wichtige Verbesserung, die mit Apollo 12 erreicht werden konnte. Dies hatte zur Folge, dass man sich in der Folge auch schwierigere Ziele auf der Mondoberfläche zutraute.
Eine völlig unerwartete Entdeckung machten die Wissenschaftler auf der Erde, als sie an der geborgen Kamera der Surveyor-Sonde getrocknete Bakterien fanden. Es wurde vermutet, dass diese bei der Montage durch einen erkälteten Mechaniker aufgebracht wurden. Als die Wissenschaftler die Bakterien vom Typ Streptococcus mitus in einen Brutschrank gaben, keimten diese wieder. Diese spektakuläre Entdeckung war ein erster Hinweis darauf, dass einfache Lebensformen im Weltall unter bestimmten Umständen überleben können. Diese Hypothese nennt man Panspermie und soll erklären, wie sich im Weltall Leben ausbreitet.

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